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Lebensdauermanagement für das Parkhaus der Allianz-Arena in München
Alternative Dauerhaftigkeitskonzepte
Mayer, Till Felix / Schießl, Peter / Schießl-Pecka, Angelika
Die Fortschritte in der Lebensdauerbemessung in den vergangenen Jahren, die durch die Entwicklung von probabilistischen Schädigungsmodellen für einige der zentralen Schädigungsmechanismen von Stahlbetonbauwerken ermöglicht wurden, erlauben heute eine Prognose der zu erwartenden Zustandsentwicklung von Bauwerken unter Berücksichtigung der tatsächlichen Umwelteinwirkungen und Materialeigenschaften. Die aktuelle Fassung der Betonnorm trägt dieser Entwicklung Rechnung, indem sie in Anhang J der DIN 1045-2 leistungsbezogene Entwurfsverfahren hinsichtlich der Dauerhaftigkeit zulässt. Die Anwendung des Anhangs J setzt jedoch eine genaue Analyse des Bauwerks und eine regelmäßige Wartung voraus. Eines der ersten Projekte in Deutschland, für das ein derartiges alternatives Dauerhaftigkeitskonzept angewendet wurde, ist das Parkhaus der Allianz-Arena in München, das in den Jahren 2002 bis 2005 errichtet wurde und als das derzeit größte Parkhaus Europas gilt. Unter Anwendung des Anhangs J der DIN 1045-2:2001 wurde für dieses Parkhaus ein alternatives Dauerhaftigkeitskonzept entwickelt, bei dem auf eine vollflächige Beschichtung der Parkdeckoberflächen verzichtet werden konnte. Kernelemente dieses Konzepts sind die Beschränkung der Beschichtung auf Oberflächenbereiche, in denen eine Rissbildung auftreten kann, die Anwendung probabilistischer Lebensdauerbemessungsmodelle für die nicht gerissenen Oberflächenbereiche und die regelmäßige Überprüfung der nicht beschichteten Parkdeckoberflächen auf Rissneubildungen. In Verbindung mit einem Korrosionsmonitoring-System ermöglicht dieses Konzept eine genaue Kenntnis des jeweils aktuellen Zustands sowie eine zuverlässige Prognose der zu erwartenden Zustandsentwicklung, durch die die Dauerhaftigkeit auch ohne vollflächige Beschichtung sichergestellt werden kann. – Service life management for the Allianz-Arena multi-storey car park in Munich – Service life measurement has advanced in recent years through the development of probabilistic deterioration models for the some of the central deterioration mechanisms in reinforced concrete structures. This has now made it possible to predict the expected change in the condition of structures while taking account of the actual environmental effects and material properties. The current version of the concrete standard takes this development into account in that in Appendix J to DIN 1045-2 it permits performance-related design procedures with respect to durability. However, the application of Appendix J presupposes accurate analysis of the structure and regular maintenance. One of the first projects in Germany for which an alternative durability design basis of this type was used is the Allianz-Arena multi-storey car park in Munich. This was built in the years 2002 to 2005 and is at present the largest multi-storey car park in Europe. Appendix J of DIN 1045-2:2001 was used to develop an alternative durability design basis for this multi-storey car park that made it possible to dispense with full coating of the surfaces of the parking floors. The key elements in this design basis are the restriction of the coating to areas of the surface in which cracking can occur, the application of probabilistic service life dimensioning models for the uncracked areas of the surface and regular checking of the uncoated parking floor surfaces for new crack formation. When used in conjunction with a corrosion monitoring system this design basis provides accurate information about the current condition and reliable prediction of the expected change in condition so that the durability can be ensured without coating the whole area.
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beton 9/2009 ab Seite 388
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