Glätten von Beton – der Spagat zwischen Trittfestigkeit und Erstarrungsende
Betontechnologie und Bauausführung
Filusch, Sebastian
Das Glätten von Betonoberflächen ist eine handwerklich anspruchsvolle Art der Oberflächenbearbeitung. Insbesondere gilt es den richtigen Zeitpunkt für den Beginn und das Ende des Glättens – das Glättfenster – zu treffen. Zudem muss der verwendete Beton für die Glättarbeiten geeignet sein. Sowohl die Eignung eines Betons zum Glätten als auch das „Glättfenster“ sind von zahlreichen betontechnischen Eigenschaften und Randbedingungen abhängig, die in diesem Beitrag diskutiert werden sollen. Darüber hinaus enthält der Beitrag Hinweise zur Ausführung. Der Erfolg des handwerklich anspruchsvollen, zielsicheren Glättens einer Betonoberfläche ist von einer Vielzahl von Parametern abhängig. Ein besonderes Augenmerk gilt der Betonzusammensetzung, die im Vorfeld hinsichtlich ihrer Glätteigenschaften optimiert und auf die zu erwartenden Randbedingungen abgestimmt werden sollte. Dazu sollte auf jeden Fall frühzeitig eine betontechnologische Beratung, insbesondere bei der Wahl des geeigneten Fließmittels eingeholt werden. Bei der Bestellung des Betons sollte dem Transportbetonhersteller unbedingt der Verwendungszweck, z.B. „Industrieboden“ und die Art der Oberflächenbearbeitung, z.B. „maschinelle Glättung (intensiv)“, angegeben werden und die Eignung des Betons dafür explizit angefragt werden. Das „Treffen“ des Glättfensters erfordert viel Erfahrung und ist von zahlreichen betontechnologischen Parametern, ggf. Interaktionen der Betonkomponenten sowie Randbedingungen, wie z.B. Witterung, abhängig. Die Verwendung eines geeigneten Zwischennachbehandlungsmittels erhält den für das Glätten erforderlichen mattfeuchten Zustand und wirkt einer „Elefantenhautbildung“ entgegen. Probebetonagen sind ein geeignetes Mittel, den vorgesehenen Beton hinsichtlich seiner Blutneigung, seiner Glätteigenschaften und vor allem hinsichtlich seines zeitlichen "Glättfensters" zu erproben und zu optimieren. Nach dem Glätten muss der Beton fachgerecht nachbehandelt werden. Eine Zwischennachbehandlung ersetzt keine Nachbehandlung nach DIN EN 13670:2011-03!
Screeding concrete – a balancing act between resistance to treading and end of setting
The screeding of concrete surfaces is a technically demanding method of surface treatment. In particular, it is vital to catch the right time to start and end the screeding – the screeding window. The concrete used must also be suitable for the screeding work. Both the suitability of the concrete for screeding and the “screeding window” depend on numerous concrete technology properties and constraints that are discussed in this article. The article also contains advice on implementation. The success of technically demanding, dependable, screeding of a concrete surface is dependent on a large number of parameters. The concrete composition deserves particular attention. It should be optimized in advance with respect to its screeding properties and adjusted to suit the expected conditions. A concrete technology consultation should be asked for at an early stage in every case, especially concerning the selection of a suitable superplasticizer. When the order is placed it is essential that the ready-mixed concrete producer is informed of the intended use, e.g. industrial floor, and the nature of the surface treatment, e.g. “(intensive) mechanical screeding”, and that there is a specific query about the suitability of the concrete for this purpose. “Catching” the screeding window requires much experience and is dependent on numerous concrete technology parameters, possibly the interactions of the concrete components and also the conditions, such as weather. The use of a suitable intermediate curing agent maintains the dull moist state required for screeding and counteracts the formation of a thick skin. Sample concreting is a suitable way of testing and optimizing the intended concrete with respect to its tendency to bleed, its screeding properties and, above all, the timing of its “screeding window”. After the screeding the concrete must be properly cured. Intermediate curing is no substitute for curing according to DIN EN 13670:2011-03!
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beton 10/2018 ab Seite 368
Herausgeber des Artikels:
beton
bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
ab beton 5/2022: Concrete Content UG
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