Theoretische und betriebliche Untersuchungen zur Bildung und zum Abbau von Stickstoffmonoxid in Zementdrehofenanlagen. Schriftenreihe der Zementindustrie Heft 49
92 S., DIN A 5, 41 Abb., 5 Tab., kart. / ISBN 3-7640-0228-X
Verein Deutscher Zementwerke (VDZ), Herausgeber / Scheuer, Albert
Zementklinker wird überwiegend in Drehofenanlagen hergestellt, die im Gegenstrom zum Brenngut mit Kohlenstaub beheizt werden. Dabei sind aus Gründen der Qualität Brennguttemperaturen von etwa 1450 °C, Gastemperaturen von etwa 2000 °C und oxidierende Bedingungen einzuhalten. Das oxidierende Brennen ist erforderlich, um die Bildung von zweiwertigem Eisen im Zementklinker zu verhindern, das die Stabilität des für die Zementerhärtung maßgebenden Tricalciumsilicats beeinträchtigen würde. Aufgrund dieser Verbrennungsbedingungen ist die NO-Konzentration in den Abgasen der Zementöfen verhältnismäßig hoch und variiert in sehr weiten Grenzen.
Nach bisherigen Erfahrungen verursachen Ofenanlagen mit Vorcalcinierung niedrigere Stickstoffoxidemissionen als konventionelle Ofenanlagen. Das wird darauf zurückgeführt, daß in der Zweitfeuerung ein Teil des Brennstoffs bei niedrigen Temperaturen verbrennt und der Zerfall der Stickstoffoxide aus dem Abgas der Drehofenfeuerung gefördert wird. Ein NO-Abbau wurde insbesondere mit Öl als Zweitbrennstoff festgestellt. Bei Kohlenstaub als Zweitbrennstoff nahm die NO-Menge in der Zweitfeuerung dagegen häufig zu. Dieser zunächst widersprüchlich erscheinende Einfluß der Zweitbrennstoffart konnte bisher nicht zufriedenstellend einzelnen Parametern zugeordnet werden.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher, allgemeingültige Aussagen darüber zu gewinnen, in welchem Umfang die NO-Emission der Zementöfen von der Vorcalciniertechnik beeinflußt wird. Daneben war vor allem die NO-Bildung in der Drehofenfeuerung zu untersuchen, um unterschiedliche Ofenanlagen, z.B. mit und ohne Tertiärluftleitung, im Hinblick auf ihre NO-Emission vergleichen zu können. Auf der Grundlage der Ergebnisse sollten dann verfahrenstechnische Maßnahmen abgeleitet werden, mit denen die Stickstoffoxidemission vermindert werden kann, ohne die Emission anderer Schadstoffe zu verstärken oder die Qualität des Zementklinkers zu beeinträchtigen.
Fachbuch 228/1987 ab Seite
Herausgeber des Artikels:
Fachbuch
Verlag Bau+Technik GmbH
Eichenbrink 38
42289 Wuppertal
Tel: +49 (0) 2 02 7 69 92 69
Fax: +49 (0) 2 02 7 69 92 70