Das Hessische Ried erfüllt neben der intensiven Nutzung als Kulturlandschaft aufgrund seiner hydrogeologischen Gegebenheiten eine wichtige und unverzichtbare Funktion in der regionalen und überregionalen Wasserversorgung des Rhein-Main-Gebietes. Die Veränderungen der Landschaft mit den jahrzehntelangen anthropogenen Eingriffen in den Wasser- und Naturhaushalt haben, insbesondere in Verbindung mit den niederschlagsarmen Jahren 1971 bis 1976, zu einer noch nie gekannten Absenkung der Grundwasseroberfläche im Jahre 1977 geführt. So hat allein das Niederschlagsdefizit in dieser sechsjährigen Zeitspanne ein Abfallen des Grundwasserspiegels von etwa 1,50 m bewirkt. Neben der natürlichen Umwelt war von dieser Absenkung vor allem die Landwirtschaft betroffen. Eine Beregnung ihrer Kulturen war mit den im Saugbetrieb genutzten herkömmlichen Anlagen bei Flurabständen über 5 m vielfach nicht mehr möglich. Eine Sanierung des Hessischen Rieds war somit im Hinblick auf eine Verbesserung der wasserwirtschaftlichen und ökologischen Situation unumgänglich geworden. Sie wird nach umfangreichen Vorarbeiten, Begutachtungen und Versuchen vom Wasserverband Hessisches Ried durchgeführt.