Schalungsindustrie: Jahresbilanz und aktuelle Entwicklungen
Auslandsnachfrage deutlich eingebrochen
Diedenhofen, Dagmar
Im ersten Quartal 2009 zeichneten sich bei den Schalungsherstellern weltweit Einbrüche in den Umsätzen ab. Stark betroffen sind u.a. die GUS-Staaten. Als Gründe werden die höhere Dotierung der Kreditrisiken, das verschlechterte Kreditumfeld und die Schwankungen von osteuropäischen Währungen genannt. Im zweiten Quartal wurden vor allem Auftragseinbrüche aus dem asiatischen Raum und aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gemeldet. Allerdings werden jetzt erste Anzeichen dafür ins Feld geführt, dass der Negativtrend gebrochen sein könnte. Daten aus Dubai von April und Mai 2009 zeigen eine Reihe positiver Indikatoren: Die Preise steigen, die Volumina zeigen nach oben, und die Banken lockern ihre Kriterien für Immobiliendarlehen. Nicht den Erwartungen entsprechend war auch die Nachfrage aus Nordamerika, wo sich u.a. die Finanzierungsbedingungen für neue Eigenheime drastisch verschärft haben. In Europa macht vor allem Spanien Sorge. So steigt die Furcht vor einem Crash des spanischen Immobilienmarkts, der an einem riesigen Angebotsüberschuss von circa einer Million unverkaufter Neubauwohnungen leidet. Aber auch die britische Bauwirtschaft ist im ersten Quartal so stark eingebrochen wie seit fast einem halben Jahrhundert nicht mehr. Die Finanzkrise und die Schieflage vieler Banken hat dem jahrelangen Aufschwung am Markt für britische Gewerbeimmobilien ein plötzliches Ende bereitet. Die Mieten sinken, die Quote leer stehender Büroflächen steigt, der Wert der Immobilien bricht schneller ein, als in der letzten großen Rezession Anfang der 90er-Jahre. Die Meldungen für den deutschen wie für den österreichischen und den schweizerischen Markt klingen hingegen undramatisch. Die meisten Schalungshersteller berichteten mit Blick auf das erste Halbjahr 2009 von stabilen bzw. noch zufrieden stellenden Ergebnissen. Die Nachfrage auf den heimischen Märkten und das Mietgeschäft gelten derzeit als wichtiger Stabilitätsfaktor. Mit Einschätzungen für die kurz- und mittelfristigen Entwicklungen tun sich jedoch auch die Experten schwer. Noch haben die Schalungsunternehmen genügend Substanz, um ihr langfristig angelegtes Engagement in Erfolg versprechenden Zukunftsmärkten fortzuführen. Auch Produktverbesserungen im Detail und die Einführung neuer Produkte werden vorangetrieben. Tenor: Nur so habe man eine Chance, in bestehenden Märkten zu punkten und neue Marktfelder zu erschließen.
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beton 7.8/2009 ab Seite 326
Herausgeber des Artikels:
beton
bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
ab beton 5/2022: Concrete Content UG
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