(Fortsetzung aus Heft 5/1991) – Portlandzement enthält als Hauptbestandteil ausschließlich den aus den Rohstoffen gebrannten Klinker, der dadurch auch einen dominierenden Einfluß auf die Eigenschaften des Zements und des daraus hergestellten Betons ausübt. Bestimmte, zum Teil jedoch begrenzte Eigenschaftsänderungen kann man verfahrenstechnisch erreichen, z.B. durch Änderung der Mahlfeinheit, der Kornverteilung u.a. Größere Eigenschaftsänderungen sind möglich, wenn ein Teil des Klinkers durch andere Hauptbestandteile ersetzt wird. Dazu wird schon seit Jahrzehnten granulierte Hochofenschlacke (Hüttensand) und natürliches Puzzolan (Traß) verwendet. Im letzten Jahrzehnt wird dazu auch Flugasche und seit einigen Jahren Kalkstein genutzt. – Wesentliche Zementeigenschaften, wie z.B. Erstarren, Raumbeständigkeit und 28-Tage-Festigkeit, müssen dabei denen von Portlandzement entsprechen. Dauerhaftigkeit gegenüber Witterungseinflüssen sowie der Korrosionsschutz der Bewehrung müssen nachweisbar gewährleistet sein. Andere Eigenschaften können ggf. mehr oder weniger deutlich verbessert werden. Dem vorliegenden Beitrag liegen umfangreiche Laboruntersuchungen sowie mehrjährige Praxiserfahrungen zugrunde, mit denen nachgewiesen wird, daß eine Zumahlung von 18 % hochprozentigem Kalkstein einen Zement liefert, der in seinen wesentlichen Eigenschaften dem aus dem gleichen Klinker hergestellten Portlandzement entspricht, jedoch hinsichtlich Verarbeitbarkeit Vorteile aufweist. Diese Vorteile sind besonders ausgeprägt, wenn für den Beton nur relativ feinstkornarme Zuschläge örtlich vorhanden sind.