Mit Schalungsbahnen erstellte Trinkwasserbehälter
Untersuchung der Wasserkammer-Innenflächen nach 15 Jahren Betriebsdauer
Merkl, Gerhard
Bei der Herstellung der Wasserkammern von drei Trinkwasserbehältern waren wasserabführende Schalungsbahnen Zemdrain verwendet worden. Nach 15-jähriger Betriebsdauer wurden spezielle Untersuchungen vorgenommen. Es wurden Bohrkerne gezogen, an denen Rückprallkennwerte mittels Sklerograph an der Bohrkernprobe, an einer oberflächennahen Teilprobe und an einer Probe aus dem unteren Bohrkernbereich gemessen wurden. Außerdem wurden an einer oberflächennahen Teilprobe und an einer Probe aus dem unteren Bohrkernbereich die Wasseraufnahme und die Gesamtporosität sowie die Carbonatisierungstiefe an der oberflächennahen Teilprobe ermittelt. Die Untersuchungen belegt, dass die mit Zemdrain-Schalungsbahnen erstellten Betonoberfläche die Anforderungen für zementgebundene Beschichtungen (Auskleidungsmörtel) des Technischen Regelwerks DVGW-W 300 übertreffen oder im Mittel einhalten können, insbesondere für das Gesamtporenvolumen nach Wasserlagerung P28d ≤ 12 Vol.-% (Prüfverfahren Quecksilberdruckporosimetrie DIN 66133: 1993-06). Gemäß DVGW-Arbeitsblatt W 300, Abschnitt 6.1, bedarf „wasserundurchlässiger und möglichst porenfreier Beton keiner weiteren Oberflächenbehandlung oder Innenauskleidung. Daher haben sich Trinkwasserbehälter aus Stahlbeton ohne jede weitere Beschichtung oder Auskleidung besonders bewährt“. Im Allgemeinen ist die pure Betonoberfläche auch die einfachste und preisgünstigste Lösungsvariante beim Trinkwasserbehälter-Neubau. Grundsätzlich hat ein Ortbeton, erstellt mit Schalungsbahnen, international als Controlled Permeability Formwork (CPF liner) bezeichnet, gegenüber einem Ortbeton mit so genannter saugender/nichtsaugender Schalung signifikant verbesserte Eigenschaften, ist langlebiger und hygienisch empfehlenswerter. Unterschiedlichste Betone werden hierbei, z.B. durch Zemdrain, soweit verbessert, dass die Randbetonzone als ausreichend und gut zu bezeichnen ist, auch gegenüber der hydrolytischen Beanspruchung, wie auch die vorliegenden Untersuchungen im Vergleich der Zemdrain-Betonrandfläche mit dem Kernbeton zeigen. Selbst wenn gegen die Verarbeitungsvorschriften verstoßen wird und deshalb Unzulänglichkeiten wie vermeidbare Falten oder Schalungsstöße auftreten, ist der Beton an diesen Stellen hart und porenarm, weshalb Abschleifen und Verspachtelungen unnötig sind. Wenn die technischen Anwendungsrichtlinien beachtet werden, ist das gewünschte Ergebnis einer glatten, dichten, porenarmen Stahlbetonoberfläche sicher zu erzielen. Das nach fast 15jähriger Betriebsdauer nach wie vor sehr dichte Wandberflächengefüge ohne irgendwelche Absandungen oder durch Wasser verursachte Abnutzungserscheinungen dürfte daher auch über die nächsten Jahrzehnte baulich und betrieblich seine Dienste tun. – Drinking water tanks built using formwork liners – Zemdrain formwork liners that draw off the water had been used in the construction of the water chambers of three drinking water tanks. Special investigations were carried out after they had been in operation for 15 years. Drill cores were taken on which rebound parameters were measured with a sclerograph on the drill core sample, on a near-surface sub-sample and on a sample from the lower part of the drill core. The water absorption and total porosity were measured on a near-surface sub-sample and on a sample from the lower part of the drill core, and the depth of carbonation was measured on the near-surface sub-sample. The investigations confirmed that the concrete surfaces produced with Zemdrain formwork liners can exceed or, on average, comply with the requirements for cement-bonded coatings (lining mortar) in the DVGW-W 300 Technical Rules, in particular for the total void volume after storage in water P28d ≤ 12 vol. % (mercury intrusion porosimetry test method in DIN 6613: 1993-06). According to the DVGW Worksheet W 300, Section 6.1 “water-impermeable concrete that is as free as possible from pores does not require any further surface treatment or internal lining. Drinking water tanks made of reinforced concrete without any other coating or lining have therefore proved particularly successful”. The pure concrete surface is generally also the simplest and least expensive solution for the construction of new drinking water tanks. In principle, an in-situ concrete produced with formwork liners, known internationally as Controlled Permeability Formwork (CPF) liners, has significantly better properties than an in-situ concrete produced with “absorbent/non-absorbent” formwork, has a longer service life and is preferable hygienically. A wide variety of concretes are improved, e.g. by Zemdrain, to such an extent that the edge concrete zone can be designated as sufficient and good, even against hydrolytic stress. This is also shown by the current investigations comparing the Zemdrain concrete edge area with the core concrete. Even when the processing instructions have been contravened and deficiencies have occurred, such as avoidable folds or formwork joints, the concrete at these points is hard and has a low porosity so that grinding and filling are unnecessary. If the technical application guidelines have been followed then the desired result of a smooth, dense, reinforced concrete surface with low porosity can be achieved reliably. The wall surface microstructure, which is still very dense after 15 years in operation, without any dusting or wear and tear caused by water should therefore be able to carry out its structural and operational duties for the next few decades.
Beitrag herunterladen

Ein Login ist zur Zeit leider nicht möglich.

oder alternativ ohne Konto:

Beitrag kaufen (€24,-)
beton 3/2009 ab Seite 94
Herausgeber des Artikels:
beton
bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
ab beton 5/2022: Concrete Content UG
Wuppertal / Schermbeck
Tel: +49 (0) 2 02 7 69 92 69
Fax: +49 (0) 2 02 7 69 92 70