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Vergleich der nationalen Grenzwerte für die Betonzusammensetzung
Anwendungsregeln zu EN 206-1
Weber, Robert
Seit dem 1. Januar 2005 muss Beton europaweit nach EN 206-1 hergestellt werden. Mit Ein-führung dieser Norm waren große Hoffnungen und Erwartungen der Bauwelt verbunden, dass der Beton zukünftig nach einheitlichen Regelungen hergestellt werden könnte. Jedoch legt EN 206-1 als nicht harmonisierte Norm nur Rahmenbedingungen fest. Sie enthält grundlegende Anforderungen an den Baustoff Beton und an dessen Herstellung. Dazu gehören auch das Verfahren zur Konformitätskontrolle und Regelungen bzw. Klassen zur Leistungs-beschreibung, wie z.B. Expositionsklassen, Konsistenzklassen, Druckfestigkeitsklassen und Rohdichteklasse. In einer Reihe von Abschnitten erlaubt die EN 206-1 aber die Anwendung nationaler Regeln, um unterschiedliche klimatische und geographische Bedingungen, ver-schiedene Schutzniveaus sowie gut eingeführte Gepflogenheiten und Erfahrungen zu berück-sichtigen. So werden in EN 206-1 die Grenzwerte der Betonzusammensetzung nur informativ als Empfehlungen ausgesprochen. Der von der EN 206-1 gesteckte Rahmen wurde von den CEN-Mitgliedern mit mehr oder weniger ausführlichen nationalen Regeln “gefüllt“. In Deutschland sind es die Regelungen der DIN 1045-2. Zusammen mit den Teilen 1 sowie 3 und 4 stellt DIN 1045 das deutsche Regelwerk für Bauten aus Beton, Stahlbeton und Spann-beton dar, einschließlich Leichtbeton und Stahlleichtbeton. Für besondere Bauwerke sind weitere Regelwerke zu berücksichtigen, wie z.B. die “Zusätzlichen Technischen Vertrags-bedingungen für Ingenieurbauwerke (ZTV-ING)“ und die “Zusätzlichen Technischen Ver-tragsbedingungen Wasserbauwerke aus Beton und Stahlbeton (ZTV-W)“. Schließlich sind auch Richtlinien des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton zu beachten. Bei grenzüber-schreitenden Leistungen muss den in dem jeweiligen Land geltenden Regelwerken Rechnung getragen werden. Zwar ist auch dort die europäische Betonnorm EN 206-1 die Basis, aber wie in Deutschland sind Anwendungsregeln erarbeitet worden. Bei einem Vergleich der in den Deutschland angrenzenden Ländern geforderten Grenzwerte für die Betonzusammensetzung zeigt sich, dass diese zum Teil wesentlich von den Empfehlungen der EN 206-1 und auch von den Festlegungen der DIN 1045-2 abweichen. Anhand des Beispiels der Bauteile eines Wohnhauses erkennt man, dass die größten Unterschiede der Grenzwerte bei Betonen der Expositionsklassen XC1 und XC2 auftreten, also bei Betonen, bei denen das Risiko einer Be-wehrungskorrosion durch Carbonatisierung bei trockener oder ständig nasser bzw. bei nasser oder selten trockener Umgebung besteht. Bei schärferen Beanspruchungen, z.B. bei Be-wehrungskorrosion durch Chloride infolge Streuen von Taumittel und Frost bei hoher Wassersättigung, sind die Anforderungen in den einzelnen Ländern weitgehend identisch und decken sich mit den Empfehlungen der EN 206-1. – Since 1st January 2005 the concrete produced throughout Europe has had to comply with EN 206-1. The introduction of the standard was associated with great hopes and expectations on the part of the construction world that in future it would be possible to produce concrete in compliance with uniform regulations. However, as a non-harmonized standard, EN 206-1 only stipulates framework conditions. It contains basic requirements for the concrete as a construction material and for its production. This also applies to the procedure for conformity checks and regulations as well as to classes for describing performance, such as exposure classes, consistency classes, compressive strength classes and bulk density classes. However, EN 206-1 contains a series of paragraphs that permit the application of national regulations to cater for different climatic and geographical conditions and different levels of protection as well as well for established customs and experience. This means that the limit values for concrete composition in EN 206-1 are only expressed for information in the form of recommendations. The framework set up by EN 206-1 has been “filled in” by the CEN members with national regulations of varying levels of detail. In Germany these are the regulations in DIN 1045-2. Together with Parts 1 and 3 DIN 1045 represents the Germany regulatory data for structures made of concrete, reinforced concrete and prestressed concrete, including lightweight concrete and reinforced lightweight concrete. Other regulatory data, such as ZTV-ING (Additional technical terms of contract and guidelines for civil engineering structures) and ZTV-W (Additional technical terms of contract and guidelines for concrete and reinforced concrete hydraulic structures), have to be taken into account for special structures. The Guidelines issued by the German Committee for Reinforced Concrete also have to be borne in mind. The regulatory data that apply in the respective countries must be taken into account for services that cross borders. It is true that the regulations in these countries will also be based on the European concrete standard EN 206-1 but, as in Germany, application regulations will have been developed there. In a comparison of the limit values for concrete composition in the countries bordering Germany it was found that in some cases these deviate substantially from the recommendations of EN 206-1 and also from the stipulations in DIN 1045-2. Using the example of the components for a residential building it appears that the greatest differences in the limit values occur for concretes of the XC1 and XC2 exposure classes, i.e. for concretes where there is a risk of reinforcement corrosion by carbonation in dry or continuously wet and in wet or rarely dry environments. With more severe stresses, e.g. for reinforcement corrosion by chlorides resulting from the application of de-icing agents and for freeze-thaw with a high level of water saturation, the requirements in the individual countries are largely identical and coincide with the recommendations in EN 206-1.
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beton 12/2006 ab Seite 564
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