Das Tragverhalten des Betons, insbesondere bei dynamischen Beanspruchungen durch wechselnde, stoßende oder sich häufig wiederholende Lasten, kann durch eine sachgerechte Zugabe von mindestens 2 Vol.-% geeigneter Stahlfasern, die im Beton gleichmäßig verteilt sind, deutlich verbessert werden. – Bisherige Untersuchungen und Erfahrungen ließen vermuten, daß Stahlfasern im Beton nicht immer gleichmäßig verteilt und auch bei gleichmäßiger Verteilung nicht in allen Richtungen orientiert sind. Um einen weiteren Aufschluß über die damit zusammenhängenden Fragen zu erhalten, wurden dazu in den Jahren 1978 bis 1981 mit finanzieller Unterstützung durch die Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen im Forschungsinstitut der Zementindustrie, Düsseldorf, umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Dabei wurden an Stahlfaserbetonen unterschiedlicher Zusammensetzung die Verteilung und die Orientierung der Fasern sowie ihr Einfluß auf die Eigenschaften des Stahlfaserbetons untersucht. – Durch eine Verbesserung der Faserzugabe konnten ungleichmäßige Faserverteilung und dadurch bedingte Beeinträchtigungen der Betoneigenschaften beseitigt werden. Die Versuchsergebnisse ergaben außerdem, daß die Stahlfasern bei der Herstellung von Prüfkörpern unterschiedlicher Abmessungen, üblichen Betonierverfahren und Verdichten auf einem Rütteltisch vorwiegend in der Ebene senkrecht zur Herstell- bzw. Betonierrichtung orientiert sind und daß die Eigenschaften des erhärteten Betons im wesentlichen auch nur in dieser Ebene durch die Zugabe von Stahlfasern – verbessert werden. Für eine technisch und wirtschaftlich – optimale Nutzung des Stahlfaserbetons können diese – Feststellungen, die allerdings noch einer Bestätigung durch – Untersuchungen an Bauteilen aus Stahlfaserbeton bedürfen, – von wesentlicher Bedeutung sein.