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Erfahrungen mit den neuen Betonnormen aus der Sicht der Bauwirtschaft
DIN EN 206-1 / DIN 1045-2
Wagner, Jörg-Peter / Reichertz, Andreas
Seit dem 01.01.2005 ist die Koexistenzphase, in der die alte DIN 1045 und die neuen Betonnormen parallel gegolten haben, zu Ende gegangen. Neue Objekte müssen nun ausschließlich nach der DIN 1045 (2001) bemessen und ausgeführt werden. Basierend auf Projekten, die ausschließlich nach der neuen Norm geplant, bemessen und ausgeführt wurden, wird über die ersten Erfahrungen aus der Sicht des Ausführenden mit dieser neuen Normengeneration berichtet. Im Mittelpunkt stehen dabei die völlig neue Philosophie der Dauerhaftigkeitsbemessung für einen Nutzungszeitraum von 50 Jahren und die daraus resultierenden Veränderungen. Für die Zukunft gilt es, die insbesondere auf Seiten der Planer bestehende große Unsicherheit in der bauteilgerechten Festlegung der Expositionsklassen zu reduzieren. Ein erheblicher Anteil an dieser Unsicherheit ist nach Meinung der Autoren auf die beispielhafte Zuordnung von Bauteilen zu Expositionsklassen in Tabelle 3 der DIN 1045-1 zurückzuführen. Diese werden nicht als Beispiel, d.h. als eine Möglichkeit der Klassifizierung verstanden, sondern als normatives Gebot aufgefasst. Der nach der neuen DIN 1045 gewollte und geforderte Dialog der Beteiligten, d.h. zwischen Planer, Bauherr, Hersteller und Verwender des Betons, zur gemeinsamen Festlegung von Eigenschaften und Expositionsklassen wird auf diese Weise verhindert. Hier gilt es anzusetzen und die Verantwortung aller am Bau Beteiligter klar herauszustellen. Viele der weiteren Hemmnisse für den Ausführenden, wie z.B. die Festlegung der Mindestnachbehandlungsdauer oder die Festlegungen in der Expositionsklasse XD3, konnten mittlerweile durch die Erläuterungen zur DIN 1045 in den Heften des DAfStb, durch ergänzende Regelwerke (z.B. DAfStb-Richtlinie „Massige Bauteile aus Beton“ und die mittlerweile veröffentlichten A1-Änderungen zu den Normen ) beseitigt werden, sodass nach anfänglichen Schwierigkeiten im Wesentlichen ein technisch und wirtschaftlich sinnvolles Bauen möglicht ist. – The coexistence phase, during which the old DIN 1045 and the new concrete standards were both valid, came to an end on 01.01.2005. New projects must now be designed and executed exclusively in compliance with DIN 1045 (2001). A report is given of the initial experience with this new generation of standards from the point of view of those implementing it, based on projects that were planned, designed and executed entirely in compliance with the new standard. The main emphasis is on the completely new philosophy of designing the durability for a working life of 50 years, and the resulting changes. For the future it is essential to reduce the great uncertainty that exists, especially on the part of the designer, about determining the appropriate exposure classes for the components. It is the authors’ opinion that a great deal of this uncertainty can be attributed to the examples of allocation of components to exposure classes in Table 3 of DIN 1045-1. These are not understood as examples, i.e. as possible classifications, but are being interpreted as requirements of the standard. This is a hindrance to the dialogue that is desired and required by the new DIN 1045 between those involved, i.e. between designer, client, producer and user of the concrete, for joint determination of the properties and exposure classes. It is essential to make a fresh start here and clearly define the responsibilities of all those involved in the construction. Many of the other obstructions for those implementing the project, such as determining the minimum curing time or the specifications in exposure class XD3, have now been eliminated by the commentary on DIN 1045 in the booklets issued by the DAfStb, by the supplementary instructions (e.g. DAfStb guideline “Massive concrete components” and by the A1 alterations to the standards) that have now been published. The result is that after initial difficulties it is now possible to carry out construction work that is technically and economically appropriate.
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beton 10/2006 ab Seite 436
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