Seit vor fast zwei Jahrzehnten die ersten Arbeiten über die Eigenschaften und das Verhalten des jungen Betons in Deutschland veröffentlicht wurden [1-6], ist das Literaturangebot zu diesem Thema weltweit stark angestiegen [7]. Trotzdem sind auch heute noch viele Fragestellungen offen. So ist es noch nicht möglich, die für die Praxis besonders wichtigen Vorgänge, die zur Rißbildung im jungen Beton führen, sei es z.B. in plattenartigen Bauteilen oder in Massenbetonbauwerken, quantitativ zu erfassen und damit zu beherrschen. Auch für die Dimensionierung von sehr früh auf Druck beanspruchten Betonbauteilen, wie z.B. Tunnelauskleidungen aus Spritzbeton, fehlten noch ausreichende Kenntnisse verschiedener Materialeigenschaften. Gründe hierfür liegen u.a. darin, daß sowohl das Kriechen als auch die Spannungsrelaxation von Beton, der im jungen Alter belastet wird, bisher wegen der erheblichen experimentellen Schwierigkeiten wenig erforscht wurden. Die Untersuchungen, über die hier in konzentrierter Form berichtet wird, hatten das Ziel, einen Beitrag zur Schließung dieser Lücke zu leisten. Sie wurden im Institut für Baustoffkunde und Materialprüfung der Universität Hannover in den Jahren 1979/80 durchgeführt*).